Gründonnerstag Supermarktinferno
Ich werfe eine Euromünze in den dafür vorgesehenen Schlitz und ziehe meinen Einkaufswagen of Steel zärtlich an meine Hüften. Schon beim Betreten des Supermarktes merke ich, dass heute kein normaler Einkauf ansteht. Die Luft ist warm und stickig. Farben gibt es ab dem Eingangsbereich nicht mehr wirklich. Alles sieht heute so gleich und tot aus. Die Menschen lachen nicht. Anonym. Gesichtslos. Böse.
Dutzende von Schnellkonsumenten ziehen mit ihrem Einkaufsboliden an mir vorbei. Wie in Zeitlupe bewege ich mich zwischen all diesen ausdruckslosen Zombies, die an mir vorbeizurennen scheinen. Mit einem Schlucken reihe ich mich in diesen traurigen, grauen Strom Menschenmasse ein und lasse mich treiben. Ich will ja vorankommen. Legionen von Rentnern und Hausfrauen bevölkern heute das Gebäude. Aus den Lautsprecherboxen dröhnen Reinhard May, Andrea Berg und andere Ausgeburten der Hölle, die uns mit ihren Texten sugerieren sollen, dass wie noch mehr kaufen sollen, ja sogar müssen.
Regale voller Dinge, ohne die wir nicht mehr leben könnten, frohlocken mich mit einer Vielfalt, die mich erschlägt. Wieviel Sorten und Varianten von Schokomüsli kann es denn geben, frage ich mich, als ich ratlos vor dem grossen Regal stehe. Ohne länger drüber nachzudenken schnappe ich mir eine Packung. Hauptsache ich komm hier weg. "An Gründonnerstag ist immer am meisten los, Gerda!" höre ich irgendwo zwischen den Regalen eine Verkäuferin seufzen. Verdammt, die Alte hat Recht, denke ich mir, schnappe mir noch zwei Wasserflaschen, Kekse und etwas Obst und schleppe mich, wie hypnotisiert, zum Kassenbereich. Der Boden scheint mit Schleim bedeckt. Pulsierende Blasen platzen und verwesende Arme greifen aus den Käseregalen, aber ich scheine der Einzige zu sein, der dies bemerkt.
Als ich meine vier, fünf Waren auf das Band lege regen sich weiter hinten zwei Rentner auf, dass nur drei der acht Kassen besetzt sind. Ich blicke in ihre Gesichter und ihre teuflischen Fratzen grinsen mich böse an. Ihre Arme verwandeln sich in lange, stachelige Tentakel, die auf mich zugeschossen kommen. Als ob sie mich zu sich ziehen wollten. Ich werde nervös und bin froh, dass mir beim Zahlen keine Münzen runterfallen. Schnell greife ich nach dem Wechselgeld und verlasse mit meinem Einkaufswagen so schnell wie möglich den unheimlichen Konsumtempel.
Das Klicken der Euromünze, die aus ihrem Schlitz springt, weckt mich aus meiner Trance. Immer noch verwirrt, steige ich in mein Auto und fahre weg. Ich wage nicht in den Rückspiegel zu schauen.
Einkaufen am Gründonnerstag ist wohl gefährlicher, blutrünstiger und brutaler als das Erlegen eines Mammuts mit blosser Faust. Mich sehen die jedenfalls an Ostern nie wieder....
Dutzende von Schnellkonsumenten ziehen mit ihrem Einkaufsboliden an mir vorbei. Wie in Zeitlupe bewege ich mich zwischen all diesen ausdruckslosen Zombies, die an mir vorbeizurennen scheinen. Mit einem Schlucken reihe ich mich in diesen traurigen, grauen Strom Menschenmasse ein und lasse mich treiben. Ich will ja vorankommen. Legionen von Rentnern und Hausfrauen bevölkern heute das Gebäude. Aus den Lautsprecherboxen dröhnen Reinhard May, Andrea Berg und andere Ausgeburten der Hölle, die uns mit ihren Texten sugerieren sollen, dass wie noch mehr kaufen sollen, ja sogar müssen.
Regale voller Dinge, ohne die wir nicht mehr leben könnten, frohlocken mich mit einer Vielfalt, die mich erschlägt. Wieviel Sorten und Varianten von Schokomüsli kann es denn geben, frage ich mich, als ich ratlos vor dem grossen Regal stehe. Ohne länger drüber nachzudenken schnappe ich mir eine Packung. Hauptsache ich komm hier weg. "An Gründonnerstag ist immer am meisten los, Gerda!" höre ich irgendwo zwischen den Regalen eine Verkäuferin seufzen. Verdammt, die Alte hat Recht, denke ich mir, schnappe mir noch zwei Wasserflaschen, Kekse und etwas Obst und schleppe mich, wie hypnotisiert, zum Kassenbereich. Der Boden scheint mit Schleim bedeckt. Pulsierende Blasen platzen und verwesende Arme greifen aus den Käseregalen, aber ich scheine der Einzige zu sein, der dies bemerkt.
Als ich meine vier, fünf Waren auf das Band lege regen sich weiter hinten zwei Rentner auf, dass nur drei der acht Kassen besetzt sind. Ich blicke in ihre Gesichter und ihre teuflischen Fratzen grinsen mich böse an. Ihre Arme verwandeln sich in lange, stachelige Tentakel, die auf mich zugeschossen kommen. Als ob sie mich zu sich ziehen wollten. Ich werde nervös und bin froh, dass mir beim Zahlen keine Münzen runterfallen. Schnell greife ich nach dem Wechselgeld und verlasse mit meinem Einkaufswagen so schnell wie möglich den unheimlichen Konsumtempel.
Das Klicken der Euromünze, die aus ihrem Schlitz springt, weckt mich aus meiner Trance. Immer noch verwirrt, steige ich in mein Auto und fahre weg. Ich wage nicht in den Rückspiegel zu schauen.
Einkaufen am Gründonnerstag ist wohl gefährlicher, blutrünstiger und brutaler als das Erlegen eines Mammuts mit blosser Faust. Mich sehen die jedenfalls an Ostern nie wieder....
Pavlos - 14. Apr, 16:43